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„Hauptsache Schreiben” - Mein Weg zur Karrierexpertin
Wir in den Medien:
In der zweiten Klasse habe ich am Ende des Schuljahres einen Preis bekommen, weil ich die meisten Kurzgeschichten in der Klasse geschrieben hatte. Meine Lehrerin hatte die Regel, dass wir keine Hausaufgaben in Deutsch machen müssen, wenn wir stattdessen eine Geschichte schreiben. Ich habe Grammatikaufgaben gehasst, also habe ich geschrieben.
Am Ende des Jahres hatte ich über 50 Geschichten zusammen. Weitaus mehr als das Kind auf Platz zwei. Huch.
Natürlich könnte man jetzt vielleicht denken, dass meine Abneigung für Hausaufgaben so stark war, dass ich mich quasi gezwungen habe, eine neue Geschichte zu verfassen, aber ich denke, dass ich in dem Alter schon wusste, wo meine Stärken liegen. Ich habe viel gelesen, ich habe viel fantasiert, ich habe viel in meinem Kopf kreiert… der nächste Schritt ist dann natürlich viel zu schreiben.
Es stand außer Frage, dass ich Schreiben zu meinem Beruf machen möchte, in jeglicher Form, aber wie ich genau hier gelandet bin, ist doch überraschend.
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Geschichte und Englisch ja, aber bitte nicht Germanistik
Vielleicht Lehrerin, vielleicht Journalistin, vielleicht einfach nur Autorin? Aber die letzten zwei sind so unsicher und ich bin so schüchtern, wie soll ich denn Interviews führen? Jeder macht sich in der Schulzeit schon einmal Gedanken über seine Zukunft. Wenn man den ersten Lebenslauf als Schüler schreibt, das erste Vorstellungsgespräch durchführt oder Pflichtpraktika machen muss, dann ist das Thema immer präsent.
Schreiben, ich wollte unbedingt mehr schreiben. Mein Vater, der immer an zukunftsweisende Technologien geglaubt hat, stellte mir schon im frühen Teenager-Alter einen eigenen Computer zur Verfügung, mit dem ich dann wie wild Geschichten erfunden habe. Ich habe einen Schülerblog geführt, Artikel geschrieben und mein erstes Praktikum bei einer Pressestelle gemacht.
Mein anderes großes Interesse war immer Geschichte, besonders die Geschichte vom 19. Jahrhundert aufwärts. Seit ich als Kind ein Guido Knopp Buch bei meinem Onkel immer und immer wieder durchgelesen hatte, war ich an geschichtlichen Zusammenhängen interessiert. Eine Entscheidung kann so viel auslösen, das fand ich immer spannend. Als es also um die Wahl des Studienfaches ging, war das meine erste Wahl. Im Geschichtsstudium muss man immerhin viele Hausarbeiten schreiben. Das kann ich doch gut.
Warum nicht Germanistik oder Journalismus? Bei ersterem hatte ich Sorge, dass ich gezwungen werden würde, viel Grammatik zu lernen (Ja, das fand ich als Erwachsene immer noch sehr anstrengend!) und letzteres war eben etwas unsicher. Aber auch mit Geschichte kann ich weiterhin schreiben.
Nach meinem Bachelor-Abschluss in Geschichte und Englisch habe ich von der Arbeitsfreiheit der EU genauso wie 7,1 Million andere Deutsche Gebrauch gemacht und bin nach Polen umgesiedelt. Dort, in Warschau, habe ich mein Studium mit Englischer Philologie fortgesetzt, Schwerpunkt Kultur und Geschichte Großbritanniens.
Meine Masterarbeit war zu lang und musste gekürzt werden. Bei 70 bis 100 Seiten habe ich 120 geschrieben. Huch. Irgendwie hatte ich (und habe ich) immer zu viel zu sagen und vielleicht schreibe ich einfach auch zu gerne. Jedenfalls musste ich mich jetzt in die Arbeitswelt stürzen. Hoffentlich ohne das Schreiben komplett aufzugeben.
Der Computer und ich – Wie soll ich meine Talente in die Arbeitswelt einbringen?
Abschluss fertig, und jetzt? Ich bin sicher nicht die einzige Person, die sich unsicher fühlt, wenn es um die Arbeitssuche geht. Besonders mit einem Abschluss wie meinem, da die meisten Geisteswissenschaftler fachfremd arbeiten. Wir witzeln ja nicht ohne Grund immer wieder vom Taxifahrerstudiengang. Also rein in die Arbeitswelt.
Aber jetzt erst mal kurz noch ein paar Jahre zurück, denn die wenigsten von uns schreiben Ihren ersten professionellen Lebenslauf ganz ohne Berufserfahrung. Ich habe natürlich auch Praktika gemacht und in Nebenjobs mein Geld verdient und diese Erfahrung wollte ich jetzt im Arbeitsleben einsetzen. Mein Computer oder besser gesagt, meine Computer, waren dabei oft entscheidend.
Mein Vater hat vielleicht irgendwann bereut, mich früh dem PC vorgestellt zu haben, denn ich habe viel meiner Schulzeit und einiges meiner Studienzeit in meiner Freizeit vor ihm verbracht. Nicht nur zum Schreiben, nein, natürlich auch zum Schauen, Lesen und Spielen, so wie das eben ist. Meine ersten Jobs waren dementsprechend damit verbunden.
Ich begann mich für das Schreiben bezahlen zu lassen und habe in Blogs für ein Videospielunternehmen mitgearbeitet und zum Teil als Ghostwriter für eine Agentur gearbeitet. Dabei habe ich gemerkt, dass ich nicht nur meine Recherchefähigkeit gerne anwende, sondern auch Freude habe, wenn ich anderen weiterhelfen kann.
Gaming ist natürlich ein interessantes Feld, auch ein Feld, in dem jemand, der sich auf das Schreiben fokussiert, Arbeitsstellen finden kann. Aber gibt es eine Branche, auf die mehr Arbeitnehmer scharf sind? Vielleicht Cutter, Schauspieler oder Influencer – nicht viele jedenfalls. Das hat mir schon wieder Sorgen gemacht. Genau wie beim Journalismus habe ich mich wieder gesorgt, dass es zu unsicher ist.
Trotzdem: Als es an meinem ersten tabellarischen Lebenslauf ging, habe ich mich besonders auf diesen Aspekt meines beruflichen Werdegangs konzentriert. Einen Lebenslauf zu schreiben ist in Polen ein bisschen anders als bei uns und ich musste den englischen Lebenslauf dafür nutzen. Ich war ganz stolz auf das Layout der Bewerbung. Heute weiß ich natürlich so viel mehr und will mir diesen ersten Lebenslauf gar nicht mehr ansehen.
Ich bewerbe mich also bei einem Unternehmen, das bei der Entwicklung von Videospielen hilft, in der Hoffnung, dass ich dort meine Fähigkeiten und meine Hobbys zusammenfügen kann. Ich bin an die Arbeit am Computer ja schließlich gewöhnt.
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Der erste Job und die Pandemie
Ich habe nicht sofort angefangen, an Videospielen mitzuarbeiten, auch wenn ich mir das vielleicht so gewünscht hatte. Generell habe ich in diesem Bereich überhaupt nicht gearbeitet. Selten spielt das Leben so, wie man es gerne hätte und für mich war das auch nicht anders. Ich habe also stattdessen im Kundenservice angefangen.
Ok, das klingt jetzt vielleicht dramatischer als mein Job tatsächlich war. Ja, es stimmt, ich habe die Stelle vor allem bekommen, weil ich Deutsch spreche. Sehr witzig, wenn man bedenkt, dass ich meinen ganzen Bildungsweg lang versucht habe, nicht Expertin für die Deutsche Sprache zu werden! Aber nein, ich musste mit niemandem am Telefon sprechen, zum Glück.
Stattdessen habe ich mit Kunden gearbeitet, die Probleme und Fragen zu bestimmten Produkten hatten. Dabei musste ich erstmal wieder aufs Neue das Schreiben lernen. Wissenschaftliches Schreiben hat mir die Uni beigebracht, im Praktikum habe ich gelernt, Texte für Museen zu schreiben, im Nebenjob, wie man einen Blog führt und jetzt lernte ich, wie man richtig mit Kunden umgeht.
Ich musste viel recherchieren und viel lernen, damit die Antworten nicht falsch oder gelogen waren. Kein Problem, denn ich kannte mich mit Recherche aus! Wir Geisteswissenschaftler arbeiten vielleicht Fachfremd, aber die Hard Skills, die wir lernen, lassen sich auf andere Stellen anwenden.
Wenn etwas richtig funktioniert hat, war ich sehr glücklich. Leuten weiterzuhelfen ist eben doch ein gutes Gefühl. Darüber hatte ich vorher nicht nachgedacht, aber genauso wie ich früher Spielern geholfen habe, half ich jetzt Kunden weiter.
Schon vor dem verfluchten März 2020 habe ich oft im Home Office gearbeitet. Ich brauche ja schließlich kein Equipment außer meinem PC und meinen Fingern. Trotzdem war das natürlich ein Einschnitt, gerade für jemanden, der gerade einmal ein Jahr gearbeitet hat. Plötzlich musste ich nicht nur meinen Tag selbst strukturieren, sondern auch lernen, aktiv nach Arbeit und Hilfe zu fragen, anstatt einfach meinen Kollegen auf die Schulter zu tippen.
Tage flossen in Wochen in Jahre und bevor ich es wusste, hatte sich der Schreibstil meiner Firma so in mich eingefügt, dass ich kaum noch etwas anderes schrieb. Ich hatte Spaß, anderen zu helfen und ich hatte einiges gelernt im Zusammenhang damit, die Stimme einer Firma zu imitieren und die Individualität darunter zu verstecken, aber mir fehlte einfach die Herausforderung.
Ich wollte wieder mehr Interessantes schreiben. Ich bin mit neuen Stärken erneut in die Bewerbung gegangen. Das Kündigungsschreiben war auch schnell aufgesetzt.
Leuten zu Jobs verhelfen - Kann ich das?
Dass wir hier eventuell landen, war Ihnen sicher bewusst, denn Sie wissen ja von Anfang an, dass ich hier für Livecareer Artikel und Guides schreibe. Aber für mich war das überhaupt nicht gegeben. Nachdem ich meine Bewerbung für einen Arbeitsplatz bei Livecareer eingereicht hatte, fühlte ich mich überhaupt nicht geeignet.
Wie kann ich, jemand der keine Ansprüche auf eine eigene Karriere hegt, anderen dabei helfen, ihre zu finden? Das habe ich mich gefragt. Die Frage wurde schnell beantwortet durch freundliche Kollegen und hilfreiche Redakteure, die mich schnell in die Materie einführten.
Hier kann ich jetzt also meine ganzen Fertigkeiten zusammenfügen. Ich kann Leuten dabei helfen, klassische Lebensläufe zu schreiben, bin regelmäßig gefordert, wenn ich neue Regelungen recherchieren muss und kann dabei schreiben – ganz viel schreiben!
Und darauf kommt es an, wenn Sie sich über die Kenntnisse in Ihrem Lebenslauf Gedanken machen. Genauso wie ich, haben Sie vieles gelernt, haben viele Umwege genommen und Neues zu Ihrem Wissen hinzugefügt. Genauso individuell wie Sie sind, sollte auch ein moderner Lebenslauf sein, das habe ich in meiner Beschäftigungszeit gelernt.
Wenn Sie mir also Ihre Karriere anvertrauen, dann verspreche ich Ihnen, dass ich genau diese Individualität verstehe und in meinen Artikeln immer wieder anspreche. Bewerbungsunterlagen sind nie gleich, weil die Personen, die sie einsenden, nicht gleich sind, das zu verstehen ist mir besonders wichtig.
Ganz ohne Fehler ging es aber auch nicht, leider
Also, das klingt jetzt vielleicht, als hätte ich in meinem Leben zwar einige Dinge erreicht, die ich nicht für möglich gehalten, aber sonst alles richtig gemacht habe. Auch wenn ich das gerne behaupten würde, ist das leider überhaupt nicht wahr. Wer geht schon fehlerfrei durch die Berufswelt?
Wenn ich jetzt an meine früheren Bewerbungen zurückdenke, dann gibt es definitiv einige Dinge, die ich jetzt anders machen würde. Ich habe ja jetzt einiges an Erfahrung als Karriereexpertin gesammelt. Dazu gehören:
- Lieber in eine professionelle Vorlage für den Lebenslauf investieren, als selbst eine Vorlage zu basteln: Auch wenn ich auf meinen ersten Lebenslauf recht stolz war, sieht er doch echt mickrig aus, wenn verglichen mit den Designs, die professionelle Designer auf die Beine stellen. Ich weiß jetzt, wie wichtig der erste Eindruck ist und würde darauf achten, dass er positiv ausfällt.
- Mehr Mut: Ich habe mich auch schon auf Stellen beworben, für die ich nicht 100 %-ig geeignet war und dann trotzdem ein persönliches Gespräch bekommen. Auch wenn die Stelle nicht an mich ging, sollte mir das trotzdem zeigen, bei der nächsten Jobsuche weiterhin mutig zu sein und mich zu bewerben, wenn Interesse besteht.
- Lebenslauf zuschneiden: Bisher habe ich alle Stationen in meinem Lebenslauf aufgeführt, egal wo ich mich beworben habe. Das macht ihn unnötig lang und voll mit Informationen. In Zukunft würde ich da viel stärker aussortieren oder den Lebenslauf auf die Stellenanzeige anpassen.
- Ein aktuelles Bewerbungsfoto: Zugegebenermaßen wird das Foto ja langsam ausgemustert, trotzdem würde ich es bei einer Bewerbung in Deutschland wieder nutzen. Dieses Mal aber aktuell und von einem guten Fotografen geschossen, anstatt von einem Automaten mitten im Hochsommer. Der Personaler muss nun wirklich nicht jeden Schweißtropfen auf meiner Stirn zählen können.
Dass all das falsch ist, habe ich in meiner Zeit in diesem Karriere-fokussierten Job bisher gelernt und jetzt ist es meine Mission, Ihnen dabei zu helfen, diese Fehler gar nicht erst zu machen, auch ganz ohne extra Training.
Ja, es stimmt, ich habe mich selbst nicht als Karriereexperte gesehen – wer denkt schon als Fünfjährige daran? – Aber wenn die Texte, die ich gutwillig und gerne schreibe, Ihnen und anderen Lesern weiterhelfen, vielleicht auch einen Platz in der Arbeitswelt zu finden, an dem Sie sich wohlfühlen, dann ist es das definitiv Wert.
Sie brauchen keine Erfahrung mit dem Verfassen von Lebensläufen. Im LiveCareer Lebenslauf-Editor finden Sie vorgefertigte Inhalte für jede Branche und Position, die Sie mit einem Klick in Ihren Lebenslauf einfügen können.
Ich bedanke mich, dass Sie diesen kurzen Überblick über meine Berufsstationen gelesen haben. Gerne können Sie mir auch von Ihren Abzweigungen und Überraschungen im Beruf in den Kommentaren erzählen.
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Über den Autor
Denise Hoferichter ist Autorin und Karriere-Expertin. Ihre Leidenschaft, Arbeitssuchenden dabei zu helfen, den idealen Job zu finden, führt sie dazu, prägnante, leicht verständliche und auf aktuellen Fakten basierte Artikel über das Schreiben von Lebensläufen zu verfassen. Mit einem Masterabschluss in Sprachwissenschaft widmet sich Denise der Bereitstellung sachlich korrekter Informationen, du auf den neuesten Studien basieren und führt ihre Leser auf LiveCareer dazu, die genauen Bedürfnisse von Personalverantwortlichen nach den redaktionellen Leitlinien von LiveCareer zu verstehen.
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