„Hauptsache Schreiben” - Mein Weg zur Karrierexpertin
Hier stelle ich meinen beruflichen Werdegang vor & erzähle, wie und warum ich nach einem Studium der Geschichte trotzdem Karriereratgeberin geworden bin.
Wir in den Medien:
Wenn man jung ist, sollte man oft den Job wechseln, das sagen jedenfalls die Mütter immer. Denn mit Jobwechsel können nicht nur neue Erfahrungen, sondern auch Gehaltserhöhungen kommen. Gerade den jungen Leuten wird heute nachgesagt, dass sie gerne und freudig ihre Arbeitsstelle wechseln, im Gegensatz zu den Arbeitnehmerwerten ihrer Eltern und Großeltern.
Aber stimmt das? Um der Frage nachzugehen, ob Arbeitnehmer in Deutschland wirklich das Job-Hopping der beruflichen Stabilität vorziehen, haben wir 658.000 Lebensläufe, die in unserem Generator angefertigt wurden, ausgewertet und nach Berufsbranche aufgedröselt. Denn die Bedürfnisse der Arbeitnehmer können sich je nach Beruf groß unterscheiden, auch bei der Anzahl der Berufsstationen.
Gerade Millennials, also die Generation geboren zwischen 1980 und 1996, haben den Ruf, gerne den Job zu wechseln. Gerade mal 50 % können laut Studien zuversichtlich sagen, dass sie in einem Jahr noch an ihrer jetzigen Stelle arbeiten werden. Arbeitnehmer beklagen weltweit den Verlust von Arbeitnehmertreue und Beharrlichkeit, aber stimmen diese Analysen überhaupt?
Fangen wir ganz allgemein an: Wie sieht ein Arbeitnehmer in Deutschland aus? Dabei möchten wir uns in diesem Artikel besonders auf die Berufsstationen und die damit einhergehende Berufserfahrung konzentrieren. In unserem Lebenslauf-Generator wurden im letzten Jahr von 301.937 Nutzerinnen und Nutzern über 658.000 Lebensläufe und einige Anschreiben erstellt.
Dabei zählt:
Aus diesen Daten lassen sich gleich zwei Schlüsse ziehen: Unsere Nutzerinnen und Nutzer sind im Durchschnitt schon länger in der Arbeitswelt unterwegs und dazu natürlich auch bereit, den Arbeitsplatz zu wechseln. Dabei haben sie keine Angst vor möglichen negativen Konsequenzen, zum Beispiel die Tatsache, dass viele Jobwechsel im Lebenslauf einen schlechten Eindruck hinterlassen könnten.
Unsere Karriereentwicklungsspezialistin Paulina Śliwińska-Niszczota kennt das Problem, das Job-Hopping für einen Lebenslauf darstellen kann, hat aber das zu sagen:
„Ja, es stimmt, viele Arbeitsstellen im Lebenslauf können den Eindruck hinterlassen, dass der Kandidat wenig Loyalität hat, oder sich bei der Stelle nicht 100 % einsetzen wird. Allerdings ändert sich diese Einstellung mit der Zeit. Es ist nicht mehr abwegig, dass jemand in 10 Jahren 3 Arbeitsstellen hat und auch Arbeitnehmer wissen dies natürlich. Kandidaten sollten sich also keine großen Sorgen bei der Arbeitssuche machen, aber auch nicht überrascht sein, wenn sie im Vorstellungsgespräch auf ihr Job-Hopping angesprochen werden.“
Es gibt viele Gründe, warum ein Arbeitnehmer die Stelle wechseln möchte oder muss, wenn Kandidaten in der Arbeitssuche einfach offen damit umgehen, ist daran nichts auszusetzen. Generell wird empfohlen, alle fünf bis sieben Jahre den Job zu wechseln, um neue Erfahrungen zu sammeln. Tun Arbeitnehmer in Deutschland das? Das kommt auf die Branche an.
Wie es so häufig der Fall ist bei Arbeitnehmern, ist auch die Häufigkeit des Arbeitswechsels abhängig von dem Beruf, in dem man arbeitet. Es geht hierbei nicht nur um offene Stellen, sondern auch darum, ob neue Stellen mit einem Umzug verbunden sind, genug Berufserfahrung besteht oder aus welchem Grund man die alte Stelle verlassen hat.
Unsere Daten zeigen: Je nach Branche kann die Anzahl der bereits durchlaufenen Berufsstationen auch unsere Nutzerinnen und Nutzer ganz unterschiedlich sein. Aber allgemein gilt, dass die meisten wenigstens eine Stelle schon gemeistert haben und jetzt mit unserer Hilfe und unserem Lebenslauf Generator eine zweite Stelle suchen.
Aber wie sieht es speziell aus? Wir haben uns einmal vier unterschiedliche Fachbereiche näher angesehen:
Dienstleister und Verwaltungsmitarbeiter, also Projektmanager, Abteilungsleiter, Juristen und Mitarbeiter im Sicherheitsdienst zeigen sich als die größten Job-Hopper unserer Nutzerinnen und Nutzer. Die 171.000 Dienstleister, die bei uns Lebensläufe ausgefüllt haben, lassen sich so aufdröseln:
Im Marketing scheinen sich die Arbeitgeber da nicht so einig zu sein. In den 65.000 Lebensläufen, die uns von Marketing-Angestellten vorlegen, halten sich ein, zwei und drei Berufsstationen fast die Waage. So sieht es aus:
Ganz anders sieht es bei Lehrenden aus. Von den 73.000 Lebensläufen, die Lehrerinnen und Lehrer bei uns erstellt haben, können wir schließen, dass die meisten Ihrer ersten Anstellung oft lange treu bleiben. Das liegt sicher auch daran, dass verbeamtete Lehrer nur selten noch versetzt werden.
Schauen wir uns zum Ende noch die Arbeitnehmer an, die ganz oben an der Spitze stehen. 60.000 Lebensläufe von Geschäftsführern liegen uns vor und zeigen, dass es auch hier keinen Konsens gibt. Ähnlich wie beim Marketing sieht es hier so aus:
Von Geschäftsführern erwartet man vielleicht schon Erfahrung an mehreren Stellen, aber auch wer sich lange in einem Unternehmen hochgearbeitet hat, kann sich mit nur einer Berufsstation auf eine Geschäftsführerposition bewerben.
„Je nach Branche macht es durchaus Sinn, regelmäßig den Job zu wechseln und neue Möglichkeiten und Anforderungen zu erhalten. Aber auch Unternehmenstreue kann belohnt werden, indem dort die Karriereleiter erklommen wird. Wichtig ist, dass es auch tatsächlich Möglichkeiten gibt aufzusteigen. Wenn Arbeitnehmer sich fühlen, als würde ihre harte Arbeit nicht belohnt werden, dann sollten sie unbedingt einen neuen Job suchen.”
Das sagt unsere Expertin Paulina über die Frage von beruflicher Stabilität vs. Job-Hopping. Im Endeffekt gibt es kein richtig oder falsch, sondern es kommt ganz auf den Arbeitnehmer und seinen Beruf an. Das zeigen auch die Ergebnisse der Analyse unserer Nutzerinnen und Nutzer.
Gerade die jüngeren Generationen haben den Ruf, gerne und oft ihren Job zu wechseln. Manchmal wird das beglückwünscht und manchmal wird es kritisiert. 1000 Karriere-Experten und Journalisten haben 1000 Meinungen zu dem Thema. Im Endeffekt gibt es für das Thema keine klare Antwort: Manchmal ist es gut, den Job oft zu wechseln und manchmal ist es besser, im Unternehmen zu bleiben.
Unsere Nutzerinnen und Nutzer zeigen die Spannbreite auch klar auf. Auch wenn im Durchschnitt 3 Berufsstationen angegeben werden, ist der Unterschied groß, je nach Berufsgruppe. Dienstleister sind für viele Arbeitgeber verfügbar, Lehrer sind durch ihren Status als Beamte eher an eine Stelle gebunden. Daran ändert sich auch nichts, wenn sie Millennials sind.
Weder Job-Hopping noch Karrierestabilität sind die Norm und können auf die gesamte Arbeitnehmerschaft angewendet werden. Selbst innerhalb von Branchen kann die Entscheidung jedes Arbeitnehmers anders sein. Zufriedenheit, Aufstiegsmöglichkeit und Hunger für etwas Neues sind alles Faktoren, die diese Entscheidung beeinflussen. Unsere Nutzerinnen und Nutzer verstehen das.
Falls Ihnen unsere Studie weitergeholfen hat und Sie deren Ergebnisse für nichtkommerzielle Zwecke verbreiten möchten, können Sie das gerne tun. Damit Interessierte die vollständige Studie einsehen können und die Arbeit unserer Mitarbeitenden ausreichend gewürdigt wird, möchten wir Sie aber darum bitten, dann auf unseren Artikel zu verlinken.
Unser Redaktionsteam hat diesen Artikel auf Übereinstimmung mit den redaktionellen Richtlinien von LiveCareer geprüft. Wir garantieren Ihnen so, dass unsere fachkundigen Ratschläge und Empfehlungen in allen unseren Artikeln einheitlich sind und den aktuellen Standards und Trends beim Verfassen von Lebensläufen und Anschreiben entsprechen. Jedes Jahr vertrauen mehr als 10 Millionen Arbeitssuchende auf unsere Unterstützung auf dem Weg zu ihrem Traumjob. Wir recherchieren und überprüfen jeden Artikel, um sicherzustellen, dass unsere Inhalte den aktuellen Markttrends und Nachfrage entsprechen.
Über den Autor
Denise Hoferichter ist Autorin und Karriere-Expertin. Ihre Leidenschaft, Arbeitssuchenden dabei zu helfen, den idealen Job zu finden, führt sie dazu, prägnante, leicht verständliche und auf aktuellen Fakten basierte Artikel über das Schreiben von Lebensläufen zu verfassen. Mit einem Masterabschluss in Sprachwissenschaft widmet sich Denise der Bereitstellung sachlich korrekter Informationen, du auf den neuesten Studien basieren und führt ihre Leser auf LiveCareer dazu, die genauen Bedürfnisse von Personalverantwortlichen nach den redaktionellen Leitlinien von LiveCareer zu verstehen.
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Berufliche stabilitaet vs job hopping
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